Nitrosativer Stress
Biochemischer Teufelskreis als Ursache chronischer Zivilisationserkrankungen
Die Entdeckung des Zusammenhangs zwischen nitrosativem Stress und chronischen Multisystemerkrankungen geht auf die biochemischen Forschungen der letzten 15 bis 20 Jahre zurück und wurde besonders durch Prof. Martin L. Pall, Institut für Molekularbiologie an der Washington State University , sowie hier-zulande durch die hervorragenden Arbeiten und Veröffentlichungen des Internisten und Umweltmediziners, Doz. Dr. med. Bodo Kuklinski, zur Kenntnis gebracht.
Definition
Unter chronischem, nitrosativem Stress versteht man die vermehrte Bildung von iNO (induzierbarem Nitritoxid) und seinem weit aggressiveren Metaboliten Peroxinitrit. Der dabei entstehende, biochemische Circulus vitiosus, Prof. Pall nannte ihn den NO/ONOO-Zyklus, der komplexe, zellschädigende Reaktionen zur Folge hat, kann durch verschiedene, nur kurz einwirkende, Stressoren ausgelöst werden. Selbst dann, wenn diese Auslöser längst abgebaut sind, bleibt dieser „biochemische Teufelskreis“ bestehen und erklärt damit die Tatsache chronisch verlaufender Erkrankungen , wie z.B. das Chronische Müdigkeitssyndrom (CFS), die Fibromyalgie (FM) und viele andere mehr. Lesen Sie dazu http://www.martinpall.info/files/wie-heilt-man-erkrankungen/ und http://www.cfs-aktuell.de/index-Dateien/August07%203.pdf
Nitrostress ist verantwortlich für die Entstehung von Fibromyalgie, chronischem Erschöpfungssyndrom, multipler Chemikaliensensibilität, posttraumatischen Belastungsstörung und vielen weiteren Multisystemerkankungen. Zusammenhang vermutet bei: Rheuma, Entzündliche Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose, Alzheimer
Hier finden Sie sehr informative Berichte über Nitrostress aus dem Schweizer Forum:
http://www.symptome.ch/vbboard/oxidativer-nitrosativer-stress/21977-stickoxid-peroxinitrit-zyklus-biochemischer-teufelskreis-ansatz-dr-pall.html
Nitrosativer Stress als Folge von persistenten TH1 Entzündungen von http://autoimmun.net/ mit angeschlossenem Forum
Mitochondriopathie
Unter einer Mitochondriopathie versteht man alle klinische Erscheinungsformen, welche durch eine Schädigung der mitochiondrialen- oder nukleären DNS und dadurch verursachten funktionellen Störungen der mitochondrialen Stoffwechselwege entstehen.
Antibiotika schädigen u.a. die Mitochondrien:
Latrogene (durch Fremdeinwirkung entstanden) Mitochondropathien:
Antibiotika und Sulfonamide wie Tetrazykline, Erythromycin, Amoxicillin, Trimetoprim, aber auch Metotrexat, Cyclosporin u. a, sind mitochondriale Noxen. Ihr unkritischer Einsatz erfolgt schon im Kindesalter bei Infekten, Otitis media, Cystitiden oder Autoimmunkrankheiten. Im Erwachsenenalter setzt sich dieser Trend fort. Monatelang werden Antibiotika wegen unklarer CrP-Erhöhung gegeben. Die Multiorgansymptomatik mit chronischer Erschöpfung, unspezifischen neurologischen Störungen und Gelenkschmerzen mündet in der Verlegenheitsdiagnose Borreliose. Trotz negativer Liquorbefunde werden Antibiotika verordnet. Ähnliches gilt für die Therapie von Titerreaktivierungen z. B. bei Chlamydien und Viren. Sie sind typisch für den nitrosativen Stress, ohne dass eine echte Infektion vorliegt.
Metabolische Auswirkungen des nitrosativen Stresses:
Mitochondrienfunktion:
NO zeigt eine hohe Affinität zu Eisen und FeS-haltigen Enzymen. Es hemmt die FeS-haltigen Cluster in den mitochondrialen Atmungskomplexen I und II, dort wo FMN und FAD (= Vitamin B2) und Coenzym Q10 die Elektronenübertragung als Redoxsubstanzen zwischen den Atmungskomplexen sichern (13).
Physiologischerweise hemmt mt-NO die ATP-Synthese und den O2-Verbrauch. Pathologisch hohe NO-Konzentrationen, besonders noch bei einem chronischen Mn-Mangel, hemmen initial pO2-abhängig die mt-Atmung. Hoher Sauerstoffpartikeldruck verhindert die NO-Bindung (O2-Hunger der Geschädigten). Die günstige Wirkung der Sauerstoffdusche bei MCS-Reaktionen dürfte hierauf beruhen. Auf die Dauer überwiegt jedoch das chronische Energiedefizit. Besonders energiebedürftige Organe wie Hirn, Muskulatur, Retina, Darmschleimhaut und Immunsystem zeigen klinisch zuerst Energiemangelsymptome (neuro-, gastrointestinale Encephalomyopathie). Das chronische Energiedefizit zwingt die Zelle, „Notstromaggregate“ anzuschalten, um ihr Überleben zu sichern, z. B. die membrangebundene NADH-Oxydoreduktase oder die aerobe Glykolyse. Mit ihrer Hilfe können Elektronen noch auf Sauerstoff übertragen werden. Der Nachteil besteht in einer verstärkten Aktivierung von Protoonkogenen und erhöhter Freisetzung von Superoxid. Durch Blockade des mt-Elektronentransportes entwickeln sich die Mitochondrien zu „Freie-Radikale-Kanonen“. Sie schädigen das mitochondriale Genom, aber auch Mitochondrien-, Zellkernmembranen, Zellstrukturen und Zellkern-DNS. Zitat aus: http://www.kpu-berlin.de
Neurostress
Stress ist in aller Munde, viele von uns sind total gestresst; im Alltag, im Beruf und sonstwo, manche sogar im Urlaub. Zu viel Stress, negativer Stress macht krank, dass weiß inzwischen auch fast jeder. Aber was hat es so auf sich mit dem Stress und der Gesundheit? Was geschieht da, warum kann Stress so krank machen?
Eine enorm große, stetig wachsende Zahl gesundheitlicher Störungen basieren auf erworbenen Defiziten der Neurohormonellen Regulation (Hypothalamus - Hypophysen - Nebennierenrinden - Achse) und der Dysbalance von Neurotransmittersystemen, bei denen die Balance exzitatorischer (anregender, aktivierender) und inhibitorischer (dämpfender, hemmender) Signalsysteme verloren gegangen ist.
Der Begriff Neurostress beschreibt das komplexe Ineinandergreifen neurologischer, psychischer, hormoneller und immunologischer Reaktionssysteme bei chronischer Stresssituation. Das neuroendokrine System spielt dabei die zentrale Rolle bei der Vermittlung von Stresssignalen an die funktionalen Systeme des Körpers (Kreislauf, Energiestoffwechsel, Immunabwehr, Verdauung), beeinflusst aber auch die neuronalen Verarbeitung von Signalen, Gedächtnisfunktionen und die Entstehung von Emotionen. Voraussetzung dafür ist eine sehr enge Verbindung von neuronalen und hormonellen Kommunikationssystemen. Die Erkenntnis, dass Leib und Seele eng verknüpft sind, setzte sich in den neunziger Jahren durch - damals entstand ein neues medizinisches Fachgebiet, die Psychoneuroendokrinoimmunologie, kurz PNEI genannt. (Quelle: Wikipedia)
Bei bis zu 50% der Patienten, die heute in die Arztpraxis kommen, stehen derartige Gesundheitsstörungen unterschiedlich ausgeprägt im Vordergrund. Verantwortlich sind fundamentale Veränderungen der Lebensweise, zunehmend komplexe Umweltbedingungen, falsche und zu energiereiche Ernährung, Bewegungsmangel, Reizüberflutung, Fernseh/EDV-Konsum, Arbeitsintensität, Konkurrenzdruck und wachsende schulische, berufliche und Freizeit-Belastungen, die zu vermehrten Stress-Syndromen bis zum Burn-Out, Konzentrationsschwäche, kognitiven Blockaden, Leistungsabfall, Motivationsverlust, Antriebsschwäche, Unruhe, Essstörungen, Schlafproblemen, Ängsten und Depressionen führen. Dazu kommen individuell disponierende Faktoren (genetische Varianten, SNPs), die in vielen Fällen die individuelle Toleranzschwelle gegenüber Belastungen begrenzen. Gefunden auf http://www.lab4more-online.de/analyse-a-therapieprogramm/neurostress.html
Psychoneuroimmunologie - ein junger Wissenschaftszweig
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoneuroimmunologie
Die Psychoneuroimmunologie (PNI) ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung des Nervensystems, des Hormonsystems und des Immunsystems beschäftigt. Eine Grundlage ist die Erkenntnis, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Schnittstellen der Regelkreise sind das Gehirn mit der Hirnanhangdrüse, die Nebennieren und die Immunzellen. Beispielsweise besitzen Neuropeptide die Eigenschaft, an Immunzellen anzudocken und z. B. die Geschwindigkeit wie Bewegungsrichtung von Makrophagen zu beeinflussen.
Durch diese Grundlage werden Erklärungen möglich, warum psychologische und psychotherapeutische Prozesse sich nachweisbar auf körperliche Funktionen auswirken (Psychosomatik). Im Mittelpunkt steht die Wirkung der Psyche auf das Immunsystem, z.B. warum Stress Immunfaktoren negativ beeinflussen kann. Nachgewiesen ist das Absinken der Konzentration von sekretorischem Immunglobulin A im Speichel und die vermehrte Ausschüttung von Glukokortikoiden (wirken als Immunsuppressiva) bei chronischem Stress. Kortikosteroide hemmen die Zytokin-Produktion, mindern die Reaktivität von T- und B-Lymphozyten und die Aktivität der natürlichen Killerzellen.
Durch die verschlechterten Immunfaktoren steigt die Infektionshäufigkeit und es kann die Entstehung bzw. Verschlechterung von Krankheiten begünstigt werden. Dies wird als „Open-Window-Phänomen“ bezeichnet, d. h. ein geschwächtes Immunsystem kann Krankheitserreger nicht mehr ausreichend beseitigen.
Andere vermutete Zusammenhänge zwischen Psyche und Immunsystem sind:
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"Die Neigung Ärger zu unterdrücken" und Beta-Endorphin
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"Depression" und CD8+ T-Suppressorzelle
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"Neugierde" und CD4+ T-Helferzellen
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"Zunahme der situativen momentanen Angst" und sinkende IL-2-Rezeptorenbesatz